Von Kathrin Bialas

Am 21.11.2018 besuchte der 12. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums im Delphin-Palast Wolfsburg den Dokumentarfilm „Der letzte Jolly Boy“ über den Holocaust-Überlebenden Leon Schwarzbaum vom Drehbuchautor und Regisseur Hans-Erich Viet.

Der 1921 in Hamburg geborene Schwarzbaum überlebte unter anderem das polnische Ghetto in Bezdin sowie die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Sachsenhausen. Der Film zeigt Ausschnitte aus der Gegenwart (z.B. den Auschwitz-Prozess gegen Reinhold Hanning und mehrere Besuche der heutigen Gedenkstätte im KZ Auschwitz) wie auch Zeitzeugenberichte zur Vergangenheit in Polen und Deutschland.
Die Schüler waren gerührt von dem Mut, der Offenheit und dem Optimismus Schwarzbaums und hatten im Anschluss an den Film sogar die Möglichkeit, dem extra aus Berlin angereisten Regisseur Viet Fragen zu stellen. Sie interessierten sich unter anderem für die Machart des Films und die Stimmung im Auschwitz-Prozess sowie für das Verhalten Schwarzbaums beim nachträglichen Besuch der Gedenkstätte Auschwitz. Tragische, zu Tränen rührende Erzählungen wurden unterbrochen von humorvollen Anekdoten, sodass jeder ein umfassendes Bild von der Arbeit am Film wie auch von der Zusammenarbeit mit dem sehr sympathischen und faszinierenden Menschen Schwarzbaum bekam.

Insgesamt war es eine nicht nur für den Geschichtsunterricht gewinnbringende Veranstaltung. Die Wertschätzung von (nicht nur religiöser) Toleranz sowie Erinnerungskultur mit einer ganz persönlichen Reflexion von Vergangenheit und Gegenwart wurden ermöglicht.