Von Kathrin Bialas

Die Schüler des zwölften Jahrgangs am Beruflichen Gymnasium der BBS 2 verbrachten den 23. Januar 2019 in Anlehnung an das Unterrichtsthema „Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis“ auf den Spuren der Geschichte in Berlin.

Nach einem eisigen Fußmarsch bei -8°C mit kurzen Zwischenstopps am Bundeskanzleramt, Reichstag, Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma, Brandenburger Tor sowie dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas, erreichten die Schüler die Stauffenbergstraße.

Hier konnten sie sich dann direkt vor Ort im geschichtsträchtigen Bendlerblock mit den historischen Begebenheiten zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auseinandersetzen. Während der Zeit des Nationalsozialismus war das Gebäude Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Befehlshabers des Ersatzheeres im Oberkommando des Heeres. Dort befand sich das Zentrum der Widerstandsgruppe des Attentats vom 20. Juli 1944 rund um Generaloberst a. D. Ludwig Beck und Oberst i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg. An die Widerstandskämpfer erinnern in einigen ehemaligen Diensträumen die Dauerausstellung der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ und im Hof das Ehrenmal für die dort hingerichteten Offiziere.

Zudem nahmen die Schüler an einer Führung im Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ teil. Auf diesem Gelände befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Zentralen des nationalsozialistischen Terrors: das Geheime Staatspolizeiamt mit eigenem „Hausgefängnis”, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt. Die Führung gab einen Einblick in die innere Struktur des NS-Terrorapparates und sein Wirken zwischen 1933 und 1945. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Mitarbeiter dieses Apparates die Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen in Deutschland und ganz Europa planten, organisierten und umsetzten und was dies für die Opfer bedeutete.

Die Schüler konnten sich anschließend weitere historische Orte ansehen oder aber die Landeshauptstadt (kulinarisch) erobern. Insgesamt waren es viele Eindrücke, Informationen und sowohl bedrückende historische Geschehnisse als auch positive, Mut machende Geschichte(n), die auf die Schüler einwirkten.