Von Kathrin Bialas

Am Freitag, dem 15.11.2019 fand der bereits dritte Poetry Slam an unserer Schule statt. Mit über 200 Besuchern war der Hörsaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die zwölf Slammer begeisterten die Zuschauer mit ihren unterschiedlichen Texten und Vortragsweisen.

Insbesondere die derzeitige Klimadebatte (Schüler-Text „Eine Welt – keine Welt“) sowie persönliche Erfahrungen im gesellschaftlichen Umgang (von einer ironischen Betrachtung der WVG bis hin zur Begegnung mit Gott) fanden dabei viel Beachtung und wurden kritisch reflektiert.

Der Gewinner mit 58 von 60 Punkten der Publikumsstimmen, Tim, sprach über „Unnützes Wissen“ und unterhielt die Zuschauer mit lustigen Fakten, unter anderem über Pepsi als sechstgrößte Militärmacht der Welt sowie über eine amüsante Verbindung zwischen Wombats und Würfeln, auf die an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden soll…

Das Vertrauen in Gott machte die zweitplatzierte Alessia nicht nur mittels eines sich einprägsam wiederholenden Refrains, sondern auch im Inhalt ihres Slams deutlich.

Die drittplatzierte Chailyn hat mit grandiosem, emotionalem Vortragsstil einen lyrischen Text mit dem Titel „Wer spricht?“ präsentiert, der sich damit auseinandersetzt, dass manche Menschen nicht immer in ihrer Gesamtheit anwesend sind, sondern sich von Alkohol und Drogen betäuben lassen.

Weitere tolle Texte reichten von emotional bis lustig, politisch kritisch bis resignierend. Da war Erik, der uns in „Freund“ gezeigt hat, wie sich die menschliche Psyche negativ beeinflussen lässt. Elisa, die uns anschaulich ihren „Wochenend-Livestyle“ präsentierte, Mirko und Jordan, die auf unterschiedliche, aber jedes Mal humorvolle Weise den Alltag im Internat schilderten. Benedikt, der uns vorschwärmte, wie er freundlich vom Busfahrer begrüßt seine Sitzheizung und ein ausgiebiges Frühstück im stets pünktlichen und blitzblanken Bus der WVG genießt (Achtung: Ironie!). Katharina reflektierte in ihrem Gedicht den schwierigen Weg zum fertigen Poetry-Slam-Text. Helene, Valeria und Viktoria setzen sich gekonnt kritisch mit gesellschaftlichen und umweltspezifischen Themen auseinander und ließen das Publikum über ihr eigenes Verhalten nachdenken.

In jedem Fall ist deutlich geworden: Wir sind eine Schule, die Platz bietet für eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen, die Offenheit und Toleranz fördert und die stolz sein kann auf ihre engagierten Schüler. Allein schon der Mut der Slammer, vor so vielen Zuschauern solch persönliche Texte zu performen, verdient ein riesiges Lob! Das empathische und respektvolle Verhalten des Publikums, die Begeisterung, die sich in tosendem Applaus entlud, zeigte, dass so ein Poetry Slam den Schulalltag bereichert, den Zusammenhalt stärkt und Themen in Erinnerung ruft, die noch lange nachhallen werden.

Wir freuen uns auf die vierte Auflage des Poetry Slams der BBS 2 im nächsten Jahr!