Von Michelle Rodenstein

Am 28.10.2020 erhielt unser zwölfter Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums an der BBS 2 die Möglichkeit, eine Lesung von Katharina Schütz zu erleben. Diese 90-minütige Lesung ereignete sich bei uns vor Ort im Hörsaal. Und ja, auch wenn es vielleicht gerade zu der Zeit unmöglich erscheint, erhielten wir das Vergnügen, auch während der Corona-Zeit einen näheren Einblick in die Literatur und deren Verständnis zu erlangen.

Zur Autorin selbst, Katharina Schütz ist eine gebürtige Schweizerin, 64 Jahre jung und Schauspielerin sowie Sprecherin. Sie spielte bereits in zahlreichen Theaterstücken, Filmen und auch Serien mit, wie beispielsweise in der Serie „Die Pfefferkörner“. Des Weiteren stellt sie Leseprogramme zusammen, dies aber nicht nur für Schulen, sondern auch für literarische Leseabende.

Katharina Schütz las für uns Auszüge aus den abiturrelevanten Texten „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ von Albert Chamisso sowie aus dem momentan im Unterricht behandelten „[…] goldne[n] Topf“ von E.T.A. Hoffmann vor. Diese wurden beide während der Epoche Romantik um 1815 herum verfasst.

Zuerst stellte sie uns die Romantik vor, bei der es um die Abwendung von der Vernunft und die Neubewertung der Wirklichkeit sowie die Bildung neuer Realitäten geht.

In ihrer Lesung von Chamisso handelte es sich um einen sogenannten Pechvogel, der seinen Schatten (und damit seine Seele und Ehre) an den Teufel verkauft, um einen unersättlichen Beutel voll Geld zu erhalten.

Beim Kunstmärchen „Der goldne Topf“ wiederum erzählte Schütz von den gegensätzlichen Welten, nämlich der des Übernatürlichen und Wunderbaren, und der des bürgerlichen Lebens und ermöglicht uns somit, besser hinter die Kulissen der doch so unterschiedlichen Kontexte zu blicken. Dabei folgten wir dem tollpatschigen Studenten Anselmus auf seinem Weg aus der Philisterumgebung in die phantastische Welt Atlantis.

Dazu muss man nun schlussendlich sagen, dass sich Katharina Schütz durch ihre lebhafte und angenehmene Art und abwechslungsreiche Stimme auszeichnete. Ihr Auftreten und auch ihre Gestik zeigten vollen Enthusiasmus und verbreiteten somit auch eine gewisse Leichtigkeit und Lust zuzuhören. Dadurch gelang es mir persönlich sehr gut, die doch eigentlichen komplexen Texte zu verstehen und besser nachzuvollziehen. Uns wurde somit nicht nur beim Textverständnis und auf unserem Weg zum Abitur geholfen, sondern weitgehend auch fürs Studium. Man bekam einen Einblick in eine Lesung, die uns ermöglichte, auch mal andere Darstellungsformen kennenzulernen.

Um noch einmal auf die derzeitige Lage der Corona-Pandemie zurückzugreifen, erkennt man, dass uns trotz allem die Möglichkeit erhalten bleibt, natürlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, sich zu bilden und solchen Arten von Veranstaltungen nachzukommen.