Kollegiumsausflug zum Mühlenmuseum Gifhorn
Von Stephanie Hüging
Noch vor Schulbeginn am 02.08.2024 besichtigte das Kollegium der BBS II Wolfsburg das Internationale Mühlenmuseum in Gifhorn als eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Lüneburger Heide.
Nach dem Treffen auf dem öffentlich zugänglichen Dorfplatz mit Fachwerkhäusern (Backhaus mit Gastronomie und Biergarten, Hofladen) folgte eine Besichtigung des Mühlenmuseums durch die beiden Kultur- und Landschaftsführer Frau Witt-Selling und Herrn Hildebrandt. Sie stellten einige der 13 Wind- und Wassermühlen in Originalgröße aus verschiedenen Ländern der Welt vor. Hierzu zählten u.a. die Mühle von Sanssouci als Abbild der berühmten Potsdamer Mühle aus Zeiten Friedrich des Großen oder eine südkoreanische Wassermühle. Weitere bekannte Mühlen waren die windabhängig drehbaren Bockwindmühlen, die in Deutschland und Holland stehen. Für besonderes südländisches Flair sorgten die weißen Mühlen aus Griechenland und Portugal sowie die gelbe Mühle Spaniens.
Außerdem stellten die Kultur- und Landschaftsführer den Lehrkräften die Ausstellungshalle mit über 50 maßstabsgetreuen Modellen und Mühlentechnik vor. Sie gingen auf die Geschichte des Mühlenbetriebes ein: Mühlen erfüllten als älteste Maschinen der Menschheit diverse Aufgaben. Hierzu zählte Mahlen von Getreide zur Mehl- und Brotherstellung, Gewinnen von Öl aus Kernen wie Oliven, Sägen von Holz, Herstellung von Papier, Antreiben von Schmiedehämmern sowie Schöpfen und Pumpen von Wasser. Hinzu kam das bis heute genutzte Zerkleinern von Früchten und Nüssen z.B. zur Herstellung von Cidre oder Nussnougat. Um dies zu leisten wurden Mühlen-Mahlsteine oder -Stampfwerke eingesetzt. Je nach Mühlentyp nutzte man Wind- oder Wasserkraft für den Betrieb. Jedoch existiert auch ein prominentes Beispiel für eine kombinierte Wind- und Wassermühle, das als Modell bestaunt werden kann: Die Holländermühle aus Hüven im Emsland.
Ein weiteres Highlight des Rundgangs war die Russisch-Orthodoxe Holzkirche des Heiligen Nikolaus, in der neben sakraler Architektur Russlands ein Museum für Ikonen besichtigt werden kann. Sie wurde Bestandteil des Mühlenmuseums durch das Ziel der kulturellen Verständigung des Gründers Horst Wrobel.
Nach der Besichtigung des Freilichtmuseums fand ein Mittagessen im Backhaus statt, bei dem u.a. Brot aus einem klassischen Holzofen probiert werden konnte, das wie von unseren Vorfahren ohne Elektrizität hergestellt wurde. Dies konnte abschließend auch im Hofladen erworben werden.
Fürs Kollegium war es ein ruhiger Ausflug mit Blick in die Vergangenheit und kollegialem Austausch, der uns mit neuer Energie für den anstehenden Schulstart und die Zukunft rüstet.