Eindrücke in das nachhaltige Schulleben

Von Stephanie Hüging

Am Donnerstag, den 22.08.2024, war es endlich wieder so weit: Die Schüler-Delegation aus dem japanischen Nagoya traf an unserer Schule in Wolfsburg ein. Unsere Gäste erwartete an der BBS II ein Überblick über das deutsche Berufsbildungssystem und ein Rundgang durch verschiedene Bereiche an der Kleiststraße. Der inhaltliche Schwerpunkt lag dieses Jahr auf nachhaltigen Aktivitäten der Schulgemeinschaft.

Zunächst wurde die japanische Besuchergruppe bestehend aus 20 Schülerinnen und Schülern aus zwei Gymnasien, zwei Lehrkräften, einem Übersetzer und zwei Vertreterinnen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft e.V. vom Schulleiter Herrn Bauch begrüßt. Dann folgte als Vorbereitung auf den Schulrundgang eine kurze Einführung in unser Bildungsangebot und Schulleben durch das PR-Team.

Dann begann der Schul-Rundgang: Als erste Station präsentierte Herr Manemann eine Anlage für das Abfüllen von Schokolinsen. Diese Anlagensimulation ist ein Beispiel für die aktuellen „Industrie-4.0-Technologien“, die an der BBS II programmiert und in der Techniker-Ausbildung gelernt werden. Anschließend stellte Herr Manemann die Lernplattform „xplore-dna.net“ vor, auf der im Unterricht entwickelte nachhaltige Ideen zum Umwelt- und Klimaschutz veröffentlich werden. Hierzu zählt u.a. die Installation einer Solaranlage mit PV-Modulen und Speicher, die auf dem Dach der BBS II Energie produziert. Die japanischen Schüler interessierten sich neben der Technologie auch für die Finanzierung dieses Projektes. Die Mittel stammen aus dem Gewinn des Wettbewerbs „My school goes green“ der Carl und Marisa Hahn-Stiftung. Die Dauer der Planungsphase und der Konzeption waren ebenfalls sehr interessant für unsere Gäste.

In der zweiten Station stellte Herr Hess den schülerorientierten Unterricht an der BBS vor, der an lehrerzentrierten, japanischen Schulen unüblich ist. Er präsentierte die Lernsituation „Autonomes Fahren“ des beruflichen Gymnasiums der Fachrichtung Ingenieurwissenschaften und das dazugehörige VW-Bulli-Fahrzeugmodell. Er erklärte, wie aus dem Bausatz das selbstfahrende Fahrzeug entstand.

In der dritten Station stellte die Metalltechnik das Herstellen von Bauteilen an CNC-Fräsen vor. Die angehenden Zerspanungstechniker und -technikerinnen von VW programmierten den Entwurf für den anschließenden Herstellungsprozess. Dieser wurde von Herrn Thiem anhand einer Simulation erklärt. Es folgten Gespräche zwischen den japanischen Schülern und den deutschen Auszubildenden über besondere Herausforderungen ihres Berufes und Hobbies sowie Tipps für die besten deutschen Souvenirs.

Den Abschluss bildete die vierte Station. Hier wurde zum ersten Mal die neu gegründete „nachhaltige Schülerfirma 13“ vorgestellt. Die Präsentation übernahmen drei Schülerinnen der Klasse BF24 HW mit Unterstützung von Herrn Weinert. Sie stellten Konzept und Logo der Schülerfirma vor und gingen auf organisatorische Abläufe sowie Speisepläne ein. Abschließend erhielten die Schüler aus Japan Einkaufstaschen als kleine Erinnerung an ihren Besuch an unserer Schule.

Insgesamt war es ein gelungener kultureller Austausch, der allen Beteiligten viel Freude bereitet hat. Unsere Besucher konnten dank der engagierten Vorträge der Kollegen viele Eindrücke in das vielfältige Bildungsangebot unseres Berufsbildungszentrums sammeln. Durch die Unterstützung des Übersetzers Herrn Kawanabe entstanden interessante Gespräche zwischen Lehrern und Schülern.

Ein besonderer Dank für die gelungene Planung und Durchführung dieses Kooperationsprojekt gilt Frau Balogh-Klaus und Frau Suzuki von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft. Wir freuen uns schon auf den erneuten Besuch im nächsten Jahr.