Ungewöhnlicher Besuch im Kunstmuseum für ukrainische Schüler

Von Stephanie Hüging

Die ukrainischen Schülerinnen und Schüler der Berufseinstiegsklasse Sprache und Integration der BBS II beschäftigten sich in einer Unterrichtseinheit über längere Zeit intensiv mit dem Thema „Stadt“.

Im Deutsch-Förderunterricht lernten die Schüler bei verschiedenen Lehrkräften ihre Wohnsituation zu beschreiben. Außerdem übten sie das Führen von typischen Alltagsgesprächen wie z.B. beim Einkaufen in diversen Geschäften. Sie befassten sich mit dem Warenangebot im Supermarkt sowie in verschiedenen Fachgeschäften wie Bäckerei, Drogerie, Mode-Boutique usw. Außerdem machten sie sich mit häufig auftretenden Fragen und möglichen Antworten beim Friseur und Arzt vertraut, um sich auf ein dortiges Beratungsgespräch vorzubereiten. Ergänzend dazu sprachen sie im Unterricht über Orte für Freizeitausflüge wie Kino, Theater, Zoo und Museum.

Den Höhepunkt dieser Lerneinheit bildete kurz vor Weihnachten ein Ausflug in das Kunstmuseum in Begleitung der beiden Deutsch-Lehrkräfte Eberhard Kleuker und Stephanie Hüging. Zu diesem Schulausflug wurden weitere ukrainische Schülerinnen und Schüler der Berufseinstiegsklasse 2 eingeladen, die im vorherigen Jahr bereits erfolgreich die Sprachintegrationsklasse besucht hatten und aktuell den Hauptschulabschluss erwerben möchten.

Die Wolfsburger Ausstellung „Schwerelos“ von Leandro Erlich ermöglichte einen Perspektiv-Wechsel durch Häuser, die auf dem Kopf stehen und an der Decke schweben. Unter diesen Häusern kann man entlanggehen und die surreale Wahrnehmung auf sich wirken lassen. Es ist möglich auf den Mond zu steigen und sich wie ein Astronaut zu fühlen. Im Mond kann man eine Weltall-Installation mit ungewöhnlichen Seheindrücken erleben. Durch den komplett verspiegelten Projektionsraum bekamen die Teilnehmer des Schulausfluges den Eindruck selbst im Weltall zu schweben, während Sterne und Planeten um sie kreisten. Außerdem konnten die Schüler ihre Beschreibungskompetenz unter Beweis stellen, als sie mit Metamorphosen von jeweils zwei Alltagsgegenständen konfrontiert wurden. So entstehen aus Eiskristallen Wolkenkratzer oder aus einem Kohlkopf wächst ein Wohnhaus. Körperteile gehen eine Verbindung mit der Natur ein, wie z.B. ein Baum, der als Wurzeln Füße bekommt oder ein Gehirn, das aus einem Schneckenhaus entsteht.

Der Museumsbesuch der Ausstellung war für alle Teilnehmer irritierend und humorvoll zugleich und ein echtes Erlebnis. Und diese ungewöhnliche Ausstellung läuft noch bis zum Sommer 2025 im Kunstmuseum Wolfsburg! Der Besuch ist wirklich sehenswert, auch für weniger kunstinteressierte Menschen und auch für Kinder sehr spannend!