Antrittsbesuch von Bundestagsabgeordnetem Jordan
Von Stephanie Hüging
Am Freitag, den 04.04.25 erhielt die BBS II Wolfsburg politischen Besuch. Neben dem neugewählten Bundestagsabgeordnetem für den Wahlkreis Wolfsburg Alexander Jordan (CDU) kam ebenfalls der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg Dennis Weilmann. Begleitet wurden sie von Volker Barckmann vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Braunschweig.
Im Zentrum des Besuches stand die Vorstellung unseres Berufsbildungszentrums mit seinen vielfältigen Bildungsangeboten zur beruflichen Orientierung, Ausbildung und Weiterbildung. Darüber hinaus ging es auch um den aktuellen Zustand der Unterrichtsräume, den notwendigen Materialbedarf und den Lehrermangel inklusive dessen Konsequenzen für die Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Schulleiter Marco Bauch folgte die Vorstellung der Bildungsangebote durch die zuständigen Abteilungsleiter.
Michael Mnich ging neben dem allgemeinen Überblick der Schulformen insbesondere auf das Berufliche Gymnasium mit der neuen Fachrichtung Ingenieurswissenschaften ein, dessen Bildungsangebot leider noch sehr unbekannt ist. Mnich führte u.a. die Ergebnisse eines erfolgreichen Unterrichtsprojektes vor, bei dem ein Stiftehalter in Form eines VW Bullis technisch weiterentwickelt wurde, um autonom fahren zu können. Außerdem ging er auf die Fachoberschule der Fachrichtungen Gestaltung und Technik ein und stellte aktuelle Facharbeiten vor, die in einer Ausstellung präsentiert wurden.
Sven Kalus stellte neben dem Bildungsangebot am Standort Dieselstraße besonders die Schulform der Berufseinstiegsklasse vor, die sich neben der beruflichen Orientierung auch der Migration und Sprachförderung widmet. Da diese Schülerinnen und Schüler individuelle Förderung bedürfen, sind kleine Klassen unabdingbar. Dies ist aber wegen der hohen Anmeldezahlen von potenziellen Schülern und dem Mangel an Lehrkräften der Sonderpädagogik schwer realisierbar. Darüber hinaus ging Kalus auf den wichtigen Beitrag der Schulsozialarbeit ein als Unterstützung für Lehrer und Schüler.
Beim anschließenden Schulrundgang konnten die politischen Gäste Einblicke in die verschiedenen Ausbildungsbereiche am Standort Kleiststraße nehmen und Gespräche mit Lehrern und Auszubildenden führen.
Matthias Petter stellte den Bereich der Metalltechnik und Fahrzeugtechnik vor. Als zuständiger Lehrer im Bereich Zerspanungstechnik führte Torsten Sawalski die Maschinen vor, an denen die Auszubildenen arbeiten. Hierzu zählen die CNC-Fräsen zum Herstellen individueller Metallteile oder Handyhaltern, die zuvor mit der CAD-Technik am Rechner geplant werden. Die Anschaffung derartig hochwertiger Maschinen auf aktuellem Stand der Technik ist jedoch sehr kostspielig und kann daher nicht ausschließlich mit schulischen Mitteln realisiert werden. Daher sind ein paar technische Geräte Spenden von Unternehmen, die gerne weiterhin angenommen werden. Gleiches gilt für die Werkstätten der Metall- und Fahrzeugtechnik, die Mario Richter vorstellte. Hier arbeiten die angehenden Mechatroniker unter Anleitung von Lehrkräften wie Andre Meyn an Modellen von Motoren und Übungsfahrzeugen der Firma VW.
Den Bereich der Elektrotechnik und Informatik stellte Stefan Manemann vor, der besonders auf die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler an Wettbewerben aufmerksam machte. Durch Gewinne aus diesen Wettbewerben konnten zusätzliche Unterrichtsprojekte realisiert werden, wie z.B. die Einrichtung von Ladestationen für E-Fahrzeuge auf dem Schulgelände.
In der Vergangenheit wurden an der Schule viele Nachhaltigkeitsprojekte realisiert. Hierzu zählt u.a. auch die Herstellung von eigenem Honig durch unseren Imker Viktor Böspflug und die Einrichtung unserer nachhaltigen Schülerfirma 13.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Verabschiedung der Gäste durch die Schulleitung.
Insgesamt konnte der Bundestagsabgeordnete Alexander Jordan beim Antrittsbesuch an unserer Schule viele Eindrücke über die aktuelle Lehr- und Lernsituation an einem niedersächsischen Berufsbildungszentrum erhalten. Hierzu zählen neben zahlreichen Erfolgsgeschichten wie unseren Projekt-Highlights auch einige Schwachstellen in der räumlichen und materialen Ausstattung der Schule sowie beim fehlenden Fachpersonal für qualitative Bildung. Hier besteht also nach wie vor politischer Handlungsbedarf!